Freitag, 6. Januar 2017

Weshalb eine Paartherapie der falsche Ansatz ist!




Wenn es in der Beziehung zu kriseln beginnt, wird häufig zu einer Paartherapie geraten.
Doch was ist überhaupt eine Paartherapie - was wird therapiert - was oder wer ist krank?

Eigentlich meint man mit Paartherapie, dass sich das Paar professionelle Hilfe von einer neutralen, aussenstehenden Person holt. Darunter sind fünf verschiedene Formen vorstellbar:
Paartherapie
Paarberatung
Beziehungstraining
Beziehungscoaching
Beziehungsmediation

Wie unterscheiden sich nun diese fünf Varianten?

Das Wort Paartherapie wird häufig als Oberbegriff für alle Möglichkeiten verstanden, sich unter Einbezug einer aussenstehenden Person, als Paar mit seiner Beziehung auseinanderzusetzen.
Eine Therapie  im engeren Sinn ist jedoch eine Maßnahme zur Behandlung von Behinderungen, Krankheiten oder Verletzungen aufgrund einer zuvor erlangten Diagnose.
Da es sich bei einer Therapie im Beziehungskontext immer um eine Form von Psychotherapie handeln wird, kann eine Therapie im engeren Sinn nur einen der beiden Partner betreffen und nicht das Paar gemeinsam.
Zudem sind Konflikte in einer langjährigen Beziehung der Normalfall und keine Krankheit oder Fehlentwicklung.

Eine Paarberatung oder ein Beziehungstraining gibt Ratschläge von aussen, wie gewisse Aspekte in der Beziehung besser bewältigt werden können. Dabei kann es um Konfliktlösungsstrategien, Erziehungsfragen oder auch Sexualpraktiken gehen. Das Problem dabei ist, dass sich die Beratung oder das Training auf ein Problemfeld beschränkt, sich der eigentlichen Konfliktherd aber oft an einem ganz anderen Ort befindet. Es besteht die Gefahr, dass es bei einer Symptombekämpfung bleibt und die eigentlichen Konflikte weiter bestehen.

Genau diesen eigentlichen Konfliktherden kommt man in einem Beziehungscoaching oder einer Beziehungsmediation auf die Spur. Der Coach oder der Mediator ist dabei weder Beziehungsfachmann noch Berater oder Therapeut, sondern die beiden Beziehungspartner sind die Fachpersonen ihrer einzigartigen Beziehung. Dank einer professionellen Gesprächsleitung forscht das Paar eigenverantwortlich nach den Konfliktherden in der Beziehung. BE YOUR OWN EXPERT – nur das Paar weiss wo die Probleme in der Beziehung sind.
Die Vorstellung, dass man zum Therapeuten geht, damit der eine Diagnose stellt und gleich auch eine Behandlung durchführt, ist der falsche Ansatz.
Das Paar stellt die Diagnose selbst und beschliesst die nötigen Behandlungsschritte eigenverantwortlich. Der Coach oder Mediator führt das Paar professionell aber neutral durch diesen Entscheidungsfindungsprozess. Im Anschluss an diesen Prozess kann das Paar entscheiden, ob zusätzlich noch eine spezifische Beratung, ein Training oder allenfalls sogar eine (Einzel-)Therapie nötig ist.

Am Anfang steht aber immer ein Coaching oder eine Mediation.
Ein Coaching ist dann der richtige Weg, wenn noch Schwung in der Beziehung ist und das Paar gemeinsame Visionen hat.  Eine Mediation wird nötig, wenn bereits Konflikte den Alltag beherrschen.
 www.zeller-baumeler.ch

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